Klimaneutrale Destinationen in Graubünden

22. Dezember 2021
Der Klimawandel geht alle etwas an. Folglich gilt dieses Phänomen auch als eine der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen, für welche kollektiv nach Lösungen gesucht werden muss. Die Schweizer Regierung hat Netto-Null für 2050 beschlossen. Was bedeutet das und inwiefern können Tourismus-Destinationen dies auch umsetzen?
Kontaktdaten
Pascal Jenny
Präsident
Arosa Tourismus
Info & Media

Netto-Null bedeutet, dass die Schweiz bis zum Jahr 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen wird, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können. Bisher gibt es in der langfristigen Klimastrategie der Schweiz dafür allerdings keine konkreten Konzepte für den Tourismus. Das sich daraus für den Tourismus ergebende Manko muss gezielt angegangen werden, möchte die Branche als Ganzes wettbewerbsfähig bleiben.

Zwei Bündner Destinationen übernehmen Verantwortung
Die Destinationen Arosa und Valposchiavo arbeiten zusammen mit der Fachhochschule Graubünden und Myclimate im Rahmen des von Innotour geförderten Projektes «Klimaneutrale Destinationen» zusammen, um diese Lücke zu schliessen. Die ganzheitliche Destinationsstrategie «Arosa 2030» sowie das Projekt «100% Valposchiavo» sind thematisch eng an das gemeinsame Vorhaben mit der FH Graubünden gekoppelt, und bilden eine hervorragende Basis für das Vorhaben einer ‘ehrlichen Klimaneutralität’.

myclimate als weiterer Projektpartner, bringt mit dem Programm «Cause We Care» die klimatechnische Kompetenz in das Projekt.

Projektziele und Massnahmen
Bisherige Konzepte ‘klimaneutraler Destinationen’ greifen sehr kurz: Meist wird ausschliesslich auf die betrieblichen Emissionen geschaut, aber Mobilität wie die konsumierten Lebensmittel und deren Klimafussabdruck ausgespart.

Andres im Projekt KlimDest: Arosa und Valposchiavo wollen einen umfassenden Klimafussabdruck des Tourismus berechnen und monitoren und entwickeln dazu mit der FH Graubünden erstmals entsprechende Instrumente. Neben gezielten Massnahmenstrategien, um den CO2-Fussabdruck dann auch dauerhaft zu senken, werden während des mehrjährigen Projektes der FH Graubünden Klimaschutz-Portfolios für die Partner-Destinationen erstellt, um schlussendlich Netto-Null zu erreichen. Somit werden höchste Zertifizierungsstandards eingehalten und gleichzeitig ein lokaler sowie regionaler Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet.

Des Weiteren wird das Projekt Methoden der Nachhaltigkeitskommunikation für die Destinationen erarbeiten, um die Gäste zu Verbündeten im Ringen um Klimaneutralität machen soll. Nur so können auch bei diesen die notwendigen Verhaltensänderungen erreicht werden. Gäste müssen dafür sensibilisiert werden, dass auch sie ein bedeutender Teil der Lösung sind. Denn Klimaschutz geht alle etwas an!