Eröffnung «[tʃlˈfɪk]: Klingende Kulturgeschichte im Schanfigg»
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Vielfältige Zugänge zur lokalen Kulturgeschichte
Die Installationen setzen auf einen starken Ortsbezug und fächern die lokale Kulturgeschichte auf. So erklingen neben den Sportbahnen Hochwang in Fatschél aus einer Jukebox Après-Ski Hits und vor dem Wasserschloss in Lüen werden elektronische Zufallsfrequenzen hörbar, die für das Wechselspiel von Wasserkraft und Elektrizität sensibilisieren. Weitere Stationen beschäftigen sich mit dem Thema des traditionellen Handwerks, wie dem Getreide dreschen, dem Klang der Walser Mundart, oder der Backstory rund um den Schweizer-Musikhit «Gigi vo Arosa».
Ein kulturtouristisches Projekt, das vermittelnd und gleichsam identitätsstiftend ist
Anstoss für das Projekt war die Beobachtung, dass der Dörferweg Schanfigg bei den Gästen zwar sehr beliebt ist, man in den einzelnen Dörfern aber kaum etwas entdecken kann. «Mit den Klanginstallationen bieten wir ein sinnliches Erlebnis, das für Themen sensibilisiert, die nicht mehr sichtbar oder beinahe vergessen sind, den Orten aber eingeschrieben sind und das Schanfigg bis heute prägen», erklärt Carla Gabrí. Dabei löst das Projekt verschiedene Bedürfnisse ein: es verbindet reflektiertes Kulturschaffen mit sanftem Tourismus, während es gleichzeitig für die Einheimischen identitätsstiftend ist und den Gästen auf suggestive Weise Kulturgeschichte vermittelt.
Pointiert und trotzdem vertieft
Laut Andri Probst habe man statt auf didaktische Infotafeln bewusst auf die verspielte Sprache der Kunst gesetzt – auf Musik und Klänge – um komplexe Themen pointiert aufzugreifen. Für alle, die im Nachgang mehr über die einzelnen Themen erfahren möchten, fungiert das Kulturhuus Schanfigg in Langwies als stetig wachsendes Dokumentationszentrum. In der Ausstellung «[tʃlˈfɪk]: Quellen und Literatur» werden Archivmaterialien aufbereitet, welche die jeweiligen geschichtlichen Kontexte umreissen und eine vertiefte Lektüre erlauben.
Projektlaufzeit bis November 2026
Die Eröffnung vom 22. Juni findet in drei Dörfern statt und zwar in Tschiertschen (Klangführung mit Kaspar König, 10 Uhr), Molinis (Volksmusik-Konzert des Trios Lincke-Menzi-Härtel, 12.15 Uhr) und Calfreisen (Solo-Musiktheater von Matz Hoby, 15.15 Uhr). «Es war uns ein Anliegen alle Dörfer der Grossgemeinde Arosa inkl. Tschiertschen-Praden miteinzubeziehen» erklärt Marie-Claire Niquille. Dementsprechend schlüssig ist es, dass für die Eröffnung die Querverbindung zwischen den beiden Talseiten bespielt wird. Nach der Eröffnung bleiben die Klanginstallationen für drei Sommersaisons bestehen (2024-2026, jeweils Juni bis November). Damit bleibt genügend Zeit, die Schanfigger Kulturgeschichte im eigenen Tempo Klang für Klang zu entdecken.
Ausführliche Infos zum Programm vom 22. Juni und zu den Klanginstallationen finden sich unter arosa.swiss/klingend, sowie auf der MUVA-App (muva-app.ch).