Künstlerinnen und Künstler

Eine grosse Vielfalt an Künstlerinnen und Künstler beehren das Arosa Mundartfestival 2024.

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Tagespass Donnerstag - CHF 65.00
gültig für alle Vorstellungen am Donnerstag

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Lisa Christ

Endlich klappt es, und Arosa darf sich auf eine der pointiertesten und prägnantesten Stimmen der Schweiz freuen. Seit 2007 tritt Lisa Christ im gesamten deutschsprachigen Raum auf, sie stand im Finale der deutschen Meisterschaften im Poetry Slam und wurde vielfach ausgezeichnet, ob als Spoken-Word-Künstlerin, Kabarettistin oder Autorin. 2016 erhielt sie den Kulturförderpreis des Kantons Solothurn für Literatur, 2018 ein Atelierstipendium des Kantons, im selben Jahr gewann sie das Casting der Oltner Kabarett-Tage und schliesslich mit ihrem ersten abendfüllenden Kabarettprogramm «Ich brauche neue Schuhe» den «Jungsegler» am Festival NordArt.

Christ gestaltet regelmässig die satirische «Zytlupe» auf Radio SRF und prägt auf Social Media mir Ironie und hintersinnig feministischen Kommentaren zahlreiche Debatten. Aktuell tourt sie mit ihrem zweiten Solo «LOVE*». Darin widmet sie sich dem Umstand, dass die Liebe noch nie so kompliziert war wie heute. Und noch nie so öffentlich. Hals über Kopf stürzt sie sich in eine wilde Beziehung zu ihrem Publikum, das dabei alles erfährt, was es wissen muss, wenn das nächste Mal Schmetterlinge im Bauch flatttern. Zur Eröffnung des Festivals zeigt Lisa Christ Ausschnitte aus «LOVE*», ihrem feinfühlig angriffigen Bühnensolo ohne Tabus.

Lisa Christ eröffnet das Arosa Mundartfestival um 19 Uhr im Kursaal Arosa. Zu sehen und zu hören ist Lisa Christ auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» und am Samstag im Live-Podcast, zusammen mit Franz Hohler.

lisachrist.ch

Cinzia

Cinzia ist in Graubünden bereits bestens bekannt – der Rest der Schweiz wird sie demnächst entdecken. Die klassisch ausgebildete Pianistin und Sängerin war die erste Musikerin «in residence» im Golden Gate Symphony Orchestra & Chorus in San Francisco, USA, und hat 2022 den Bachelor of Arts am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch abgeschlossen. Als Singer-Songwriterin präsentiert sie eigene englische englische Lieder und in ihrer Muttersprache Rätoromanisch. Nach Arosa kommt sie mit ihrem brandaktuellen neuen Album  «20s in the 20s», ihre Alben «Impissamaints» (2018) und «In Movimaint» (2023) sind noch immer auf allen Plattformen verfügbar. Seit 2020 hat Cinzia in Scuol drei selbst geschriebene Musicals zu den Themen «Burlesque», «80s All Night Long» und «Cabaret auf Tournee» aufgeführt. 

Cinzia ist zu Gast in der SRF-Live Sendung «Dini Muettersprach - Mundart ist weiblich, polyglott und jung» um 19.55 Uhr im Kursaal Arosa. Zu sehen und zu hören ist Cinzia auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» und am Samstagabend. 

cinzia.info

Fine Degen

Fine Degen bietet dem Publikum seit 2017 feinstes Spoken Word. Ihre Schreibe wurde 
im deutschsprachigen Raum bei Poetry Slams, Lesungen, Theater- und Kabarettproduktionen auf die Bühne gebracht. Dabei wurden ihre Texte zu einer schlichten, zeitgenössischen Performance geschliffen, die gleichermassen berührt und herausfordert. In dichter und flinker Sprache formt sich die Sicht der Dreiundzwanzigjährigen in nachdenkliche Gedanken und kritische Perspektiven. Es geht um Politisches, um’s Psyschologiestudium, um Beziehungen, Feminismus oder die Bibel. Mal ernst, mal humoristisch und am liebsten beides gleichzeitig. Wobei alles stets ein Angebot bleibt – im Sinne von: Es nehme, wer möchte!

Fine Degen ist zu Gast in der SRF-Live Sendung «Dini Muettersprach - Mundart ist weiblich, polyglott und jung» um 19.55 Uhr im Kursaal Arosa. Zudem tritt sie am Freitag um 15.30 Uhr in der «Ideenwerkstatt» im Hotel Valsana und am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte» auf.

finedegen.ch

Lou Kaena

Als Rapperin ist die junge Zürcherin Lou Kaena die Frau der Stunde, als Sängerin und Songwriterin begeistert und überzeugt sie mit ihrer warmen und charmanten Stimme und den tiefgründigen Texten weit über die Hip-Hop-Szene hinaus.

Schon als 16-Jährige brillierte sie im Vorprogramm von Tommy Vercetti und räumte sie im «Cypher» live auf SRF Virus ab, indem sie die gestandenen Männer des Genres das Fürchten lehrte – über Nacht war da plötzlich eine neue, starke Stimme, die das Befinden einer jungen urbanen Frau artikulierte und der es gelang, Selbstbestimmung und Sinnlichkeit in nie gehörter Weise zu balancieren.

2023 hatte sie wesentlichen Anteil daran, dass die nächste Fussball-EM-Endrunde der Frauen in die Schweiz vergeben wurde: Lou Kaena begleitete eine Delegation des Schweizer Fussballverbands nach Lissabon und begeisterte mit der couragierten Darbietung eines eigens geschriebenen Raps das gesamte Uefa-Exekutivkomitee. Von «der jungen Frau, welche die EM in die Schweiz holte» war danach in der Presse zu lesen.

Im Sommer stand sie auf den grossen Fetivalbühnen, nun ist sie in der intimen «Dampfbar» zu hören. Nachdem die charismatische Musikerin 2024 die Matura abgelegt hat, setzt sie voll auf die Karte Musik, vor allem in der Sprache ihrer franko-algerischen Mutter: Französisch. Von ihr wird zu hören sein!

Lou Kaena ist zu Gast bei der SRF-Live Sendung «Dini Muettersprach - Mundart ist weiblich, polyglott und jung» um 19.55 Uhr und tritt später um 21.30 Uhr im Kursaal Arosa auf. Zu sehen und zu hören ist Lou Kaena auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte».

Andreas Neeser

Andreas Neeser, 1964 geboren und im aargauischen Ruedertal aufgewachsen, gehört zu den wenigen Schweizer Autoren, die nicht nur auf Hochdeutsch, sondern auch auf Mundart schreiben. So erschien im Herbst 2023 neben dem Gedichtband «Nachts wird mir wetter» (Haymon Verlag) auch eine Sammlung von Mundarterzählungen unter dem Titel: «Solangs no goht, chunnts  guet» (Zytglogge Verlag).

«Das ist zum Heulen schön und zum Schreien komisch», befand Manfred Papst in der «NZZ am Sonntag» zu Neesers fünftem Mundartbuch, «farbig und lebensprall in der Sprachmusik, formal souverän durchgestaltet.»

Der vielfach preisgekrönte und mehrfach übersetzte Autor schreibt für Erwachsene und Kinder. Für Festivalleiter Bänz Friedli ist Neeser «der literarischste und feintönigste unter den Mundartautoren» – Grund genug, ihn bereits zum dritten Mal ans Festival einzuladen.

Andreas Neeser tritt um 21.30 Uhr im Kursaal Arosa auf. Zudem auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte».

andreasneeser.ch

Freitag, 4. Oktober 2024

Tagespass Freitag- CHF 90.00
gültig für alle Vorstellungen am Freitag

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Ruth Grünenfelder und Ralf Schlatter

Amsel, Drossel, spitze Feder!
Ein Vogelspaziergang mit literarischen Zwischenrufen

Wer versteckt sich im Schilf am Obersee? Wer kreist über dem Dorf? Wer piepst in höchsten Tönen aus der Fichtenkrone? Wir schärfen Augen und Ohren und tauchen mitten in Arosa in die faszinierende Welt der Vögel ein, begleitet von heiteren und tiefsinnigen Kurzgeschichten rund um unsere gefiederten Freund:innen. Ein Spaziergang mit der Vogelbeobachterin Ruth Grünenfelder (gimpel.ch) und dem Autor und Kabarettisten Ralf Schlatter (ralfschlatter.ch).

Ruth Grünenfelder und Ralf Schlatter treffen Sie um 9 Uhr für den Vogelspaziergang durch Arosa. 

Zur Anmeldung

Ralf Schlatter

Dass er gleich mehrmals im Programm des Mundartfestivals auftaucht, erstaunt nicht – ist Ralf Schlatter doch einer der vielseitigsten Könner in der Schweizer Literatur-, Theater- und Kleinkunstlandschaft.

Er lebt als Autor und Kabarettist in Zürich, es ist ihm freilich unschwer anzuhören, dass er 1971 in Schaffhausen zur Welt kam. Nach dem Studium von Geschichte und Germanistik sammelte Schlatter Bühnenerfahrung als Slam-Poet. Seit 2000 ist er mit Anna-Katharina Rickert als «schön&gut» unterwegs. Ihr poetisches und politisches Kabarett wurde mit dem Salzburger Stier, dem Schweizer Kabarettpreis «Cornichon» und dem Schweizer Kleinkunstpreis ausgezeichnet.

Als Autor hat publizierte er unter anderem die Romane «Federseel», «Steingrubers Jahr», «Muttertag» und «43’586 - Ein Schweizer Decamerone», den Erzählband «Verzettelt», den Lyrikband «König der Welt» und aktuell «Des Reimes willen Henk», einen Roman in Reimen. Für Radio SRF 1 schrieb und erzählte er von 2009 bis 2021 «Morgengeschichten». Und 2024 bereiste er die Schweiz mit «Songs und Gschichtä», dem gemeinsamen Programmmit Sina, Bänz Friedli und Patricia Draeger, das in Arosa seine Dernière feiert.

Ralf Schlatter tritt um 15.30 Uhr in der «Ideenwerkstatt» im Hotel Valsana auf. Zudem auch am Freitagmorgen während des Vogelspaziergangs, am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte» und am Samstag in «Songs und Gschichtä».

ralfschlatter.ch

Fine Degen

Diese Frau muss nicht laut werden, um eindringlich zu sein. Ihr zuzuhören, ist inhaltlich lohnend und ein kultureller Genuss.

Seit 2017 bietet Fine Degen dem Publikum feinstes Spoken Word. Ihre Schreibe wurde im deutschsprachigen Raum an Poetry Slams und Lesungen sowie für Theater- und Kabarettproduktionen auf die Bühne gebracht. Dabei hat sie ihre Texte zu einer schlichten, zeitgenössischen Performance geschliffen, die gleichermassen berührt und herausfordert.

In dichter und flinker Sprache formt sich die Sicht der Dreiundzwanzigjährigen in nachdenkliche Gedanken und kritische Perspektiven. Es geht um Politisches, ums Psyschologiestudium, um Beziehungen, Feminismus und die Bibel. Mal ernst, mal humoristisch und am liebsten beides gleichzeitig. Wobei alles stets ein Angebot bleibt – im Sinne von: Es nehme, wer möchte!

Fine Degen tritt um 15.30 Uhr in der «Ideenwerkstatt» im Hotel Valsana auf. Zu sehen und zu hören ist Fine Degen auch am Donnerstag in der Live-Radiosendung und am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte».

finedegen.ch

Jürg Halter

Als «perfekten Anti-Entertainer» beschrieb «Das Magazin» einst den Bühnenkünstler Jürg Halter. Halter ist nicht nur ein renommierter und weitgereister Schriftsteller, Musiker, Performance-Künstler und Theaterautor, sondern auch ein begnadeter Improvisator. Endo Anaconda sagte mal über ihn: «Jürg Halter ist ein Improvisationsgenie.»

Dies bewies er schon, als er noch unter dem Namen Kutti MC auf den grossen und kleinen Bühnen des Landes als Rapper für Live-Spektakel sorgte. 2005 war er mit dem Album «Jugend & Kultur» in die Szene geplatzt und hatte Publikum wie Kritik gefesselt: Einerseits persiflierte Kutti das Genre Hip-Hop, gleichzeitig aber bot er Rap in einer gescheiten, originellen und ungemein sprachgewandten Form dar, wie die Schweiz es nie gehört hatte.

Kutti gibts nicht mehr, noch aber improvisiert Halter frei heraus, und das wird er auch an diesem Nachmittag tun. Dabei sind auch Sie gefragt: Jürg Halter wird aus Ihren thematischen Vorschlägen und Worten improvisierend Geschichten erfinden – unter dem Titel «Ich erzähle Deine Geschichte» führt er quasi ein Spoken-Word-Impro-Wunschkonzert auf. Wie meinte Mani Matter doch einst? «Kunscht isch geng es Risiko.»

Sind Sie bereit für diese Spoken-Word-Halternative?

Jürg Halter tritt um 15.30 Uhr in der «Ideenwerkstatt» im Hotel Valsana auf. Zu sehen und zu hören ist Jürg Halter auch am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte».

Arosa Mundartfestival 2022 - Tag 1 | © Arosa Tourismus

«DS BESCHTE VOM BESCHTE»

Ein sprühendes Potpourri an Dialekten und Stimmen, Musik und Sprache, Poesie und Witz entsteht, wenn alle Festivalkünstlerinnen und -künstler gemeinsam eine Show gestalten. Das Aufeinandertreffen von Genres und Generationen ist für uns Programm. Und dass wir seit je das Schweizer Festival mit dem höchsten Anteil weiblicher Auftretender sind? Eine Selbstverständlichkeit.

Ein solch reichhaltiges Mundartprogramm gibts nur in Arosa, dürfen wir mit leisem Stolz sagen. «Einen so tollen, künstlerisch so vielseitigen Abend habe ich in den letzten dreissig Jahren nicht erlebt», sagte «Mundartpapst» Christian Schmid über «Ds Beschte vom Beschte».

Jane Soda spinnen den musikalischen Faden, Hannes Hug führt durch den Abend. Seit Beginn der 1990er-Jahre war Hug eine der prägenden Stimmen am Schweizer Radio und Fernsehen, ob als legendärer «zeBra»-Moderator oder als Gesprächsleiter im «Focus» auf SRF3 und «Musik für einen Gast». Als Autor realisierte er mehrere Filmprojekte, darunter «Generation Teleboy», der die Geschichte der DRS-Bigband erzählt.

«DS BESCHTE VOM BESCHTE» mit den Künstlerinnen und Künstler des Mundartfestivals 2024 findet um 19.30 Uhr im Kursaal in Arosa statt.

Jane Soda

Den Freitagabend umrahmen die beiden Künsltlerinnen Anet Zemp und Claude Bühler. Jane Soda heisst ihr 2022 gegründetes Bandprojekt. Auf der Bühne produzieren die beiden cinéastische Sphären und Klangwelten, angereichert mit träumerischen Mundarttexten, einem Lo-Fi-Piano, mehrstimmigen Chören und analogen Beats vom Modular-Synthesizer.

Live gehen Jane Soda mit ihren Songs stets neue Wege: Sie experimentieren mit «Field Recordings», handgemachten Drum-Patterns und viel Improvisation, die auch mal in einem kleinen Rave enden kann. Der Jane-Soda-Sound ist inspiriert von James Blake, Aphex Twin und Björk. Im Herbst 2023 veröffentlichten Zemp und Bühler ihr erstes Album «Langsam». Für die Release-Party im Zürcher «Helsinki Klub» formierten sie mit Gast-Musiker:innen ein kleines Impro-Orchester.

Wetten, dass Sie Mundart so noch nie gehört haben?

Jane Soda umrahmt am Freitagabend «Ds Beschte vom Beschte» um 19.30 Uhr im Kursaal in Arosa.

janesoda.ch

Andy F. 

Zürich hatte seinen Punk, Zürich hat seine Rapszene – dank Andy F hat die grösste Stadt des Landes aber endlich auch zeitgemässes Songwriting: zeitkritischen, schmissigen und doch filigranen Mundartpop.

Der Zürcher Wortakrobat trotzt seinem Dialekt eine feine, poetische Ausdrucksweise ab, bedient sich jedoch auch der Ironie und Bissigkeit, die man dem Züritüütsch gerne nachsagt. Nicht nur mit seinen Texten besticht Andy F, sondern öfter auch mit dem Griff in die Videotrickkiste: In «Achtelfinal» inszenierte er im «Southpark»-Design das notorische Scheitern der Schweizer Fussballer an Endrunden, in «Tanz mit mir» liess er uns über ein Fallzahlengebirge dem Ende der Pandemie entgegen wandern, in «Leimbach» durch ein Zürich des Irrsinns und der Widersprüche radeln. Ohnehin macht er die eigene Stadt und deren Lebensumstände gern zum Thema, etwa, indem er in «Lette» die legendäre Fluss-Badi besingt. Andy F hat indes eine weitere Mundartprägung: «Die liebevollen Beschimpfungen meines luxemburgischen Grossvaters haben sich mir eingeprägt wie  ‹Schnesskaduli› und ‹Dreckspeiter›.»

Mit «Pranger» erschien 2022 nach «Andy F» und «Morbus Google» bereits das dritte Album. Darauf richtet er mit grossem Rumpelorchester üppig an. Am Mundartfestival kehrt F indes zu seinen Wurzeln zurück und präsentiert seine Lieder solo mit Gitarre und Klavier.

Andy F tritt um 22.30 Uhr im Kursaal in Arosa auf.

andyf.ch

samstag, 5. Oktober 2024

Tagespass Samstag- CHF 90.00
gültig für alle Vorstellungen am Samstag

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«Dini Mundart» Podcast

Wohnen Sie live der Aufnahme des beliebten SRF-Podcasts bei!
«Dini Mundart» | Lisa Christ und Franz Hohler werden von Nadia Zollinger und Markus Gasser befragt

Olten rühmt sich, die Literaturhauptstadt der Schweiz zu sein. Peter Bichsel, Rolf Lappert, Rhaban Straumann und Alex Capus wurden da geboren, Rebekka Salm, deren «Wie der Hase läuft» im Sommer die Bestsellerlisten stürmte, zog hin – genauso wie der erfolgreichste Mundartautor Pedro Lenz.

Und zwei ganz Grosse sind nun zu Gast im im Podcast «Dini Mundart»: Lisa Christ, eine Oltner Autorin der jüngeren Generation, und der Oltner Schriftsteller schlechthin, Franz Hohler, welchem die Stadt Olten 2023 zum 80. Geburtstag mit mehreren Ausstellungen und Gala-Abenden ein wahres Jubeljahr bereitete.

Erneut zeichnen die Kommunikationswissenschaftlerin und Radiofrau Nadia Zollinger und Markus Gasser, Dialektologe und Leiter der SRF-Literaturredaktion, in Arosa live vor Publikum eine Folge ihres Podcasts auf. Mit Christ und Hohler werden sie unter anderem die Unterschiede des Schreibens in Mundart und Hochsprache erörtern. Und vielleicht auch die Frage, warum alle beide, Christ wie Hohler, nach Zürich gezogen sind … 

Die Aufzeichnung des Live-Podcasts «Dini Mundart» findet um 10.00 Uhr im Kursaal Arosa statt.

«Dini Mundart» bei srf.ch

Lisa Christ 

Lisa Christ ist Autorin, Kabarettistin und Spoken Word Künstlerin. Seit 2007 ist sie im gesamten deutschsprachigen Raum auf Bühnen anzutreffen und wurde sie vielfach ausgezeichnet: 2016 und 2018 stand sie im Finale der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam. 2016 erhielt sie den Kulturförderpreis des Kantons Solothurn für Literatur, 2018 ein Atelierstipendium des Kantons. Im Mai 2018 gewann sie das Casting der Oltner Kabarett-Tage. Das Buch «Im wilden Fruchtfleisch der Orange» erschien 2018 im Knapp Verlag. Mit ihrem ersten abendfüllenden Kabarett-Programm «Ich brauche neue Schuhe» gewann sie den «Jungsegler» am Festival NordArt. Christ gestaltet «Zytlupen» auf Radio SRF und prägt auf Social Media mir Ironie und hintersinnig feministischen Kommentaren viele Debatten. Aktuell tourt sie mit ihrem zweiten Solo LOVE*.

Lisa Christ sehen Sie bei der Aufzeichnung des Live-Podcasts «Dini Mundart» um 10.00 Uhr im Kursaal Arosa. Zudem auch am Donnerstag zur Festivaleröffnung und am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte».

lisachrist.ch

Franz Hohler

Die Mundart schlich sich erst nach und nach in meine Arbeit ein, und zwar dann, wenn es galt, die unmittelbare Umgebung anzusprechen. Das war in meinen Kabarettprogrammen der Fall, später auch in meinen satirischen Radio- und Fernsehsendungen «Denkpause», «übrigens ...» und «Zytlupe». Der Dialekt, den ich in meinem «bärndütsche Gschichtli» parodierte, wurde zu einem wesentlichen Transporteur meiner Gedanken. Die Welt nach Hause zu bringen war auch das Ziel meiner Mundart-Übersetzungen. Englische Songs oder französische Chansons sollten nicht einfach angenehm fremd in unsern Ohren klingen, sondern ein Teil unseres hiesigen Lebens werden. Das konnte durchaus auch gefährlich werden, etwa wenn aus dem «déserteur» von Boris Vian auf einmal ein «Dienschtverweigerer» wurde.  Franz Hohler 

Franz Hohler ist Gast bei der Aufzeichnung des Live-Podcasts «Dini Mundart» um 10.00 Uhr im Kursaal Arosa. Zu sehen und zu hören ist Franz Hohler auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» und am Sonntagnachmittag.

franzhohler.ch

Heinz Stalder

Wir freuen uns auf einen Doyen der Szene: Heinz Stalders Stimme ist legendär in der Schweizer Mundartkunst. 1939 im Kanton Bern geboren, war er zunächst als Bau- und Kunstschlosser tätig. Nach der Matura auf dem zweiten Bildungsweg wurde er Lehrer und arbeitete als Journalist. Seine Erzählungen, Gedichte, Bühnenstücke und Hörspiele wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderen dem Kunst- und Kulturpreis der Stadt Luzern und dem Hörspielpreis der Stiftung Radio Basel.

Stalder horcht in die Ausdrücke hinein, ein einziges Wörtchen kann für ihn eine Geschichte erzählen. Etwa: «obsi». Es lässt ihn an Bauern am Rand der Voralpen denken, die auf den Hochebenen Riedland und sumpfige Parzellen besitzen, auf denen nicht viel mehr als zähes Gras wächst, das sie als Stroh für ihre Ställe mähen, trocknen und in kleinen Scheunen lagern. «Diese Hütten sind Refugien, in denen sich die Bauern jeglicher Kontrolle entziehen können», erklärt Stalder. «In meinem Theaterstück ‹Wi Unghüür us Amerika› und dem Hörspiel ‹Obsi› geht es um ebendiese Flucht.»

Am Arosa Mundartfestival trägt der Autor «Im Dütsche usse Wösch ufhänke» und ein gutes Dutzend Variationen zur Feststellung «Mängisch het me nüt meh z säge» vor.

Heinz Stalder tritt um 11 Uhr Im Kursaal Arosa auf. Zudem ist Heinz Stalder auch
am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte» zu sehen und zu hören. 

Patricia Draeger

Ihr Lehrdiplom erwarb Patricia Draeger einst mit der Querflöte, heute ist sie die vielleicht versierteste und bestimmt vielseitigste Akkordeonistin der Schweiz – als Arrangeurin, Komponistin, in Theaterproduktionen und zahlreichen Formationen.

Zu ihren aktuellen Projekten zählen die schweizerisch-ägyptische Kooperation Ala Fekra Project, das Akkordeonduo Draeger & Simbirev, das Albin Brun Alpin Ensemble, das Austauschprojekt «KAZALPIN/КАЗАЛЬПИН» zwischen Weissrussland und der Schweiz, das Trio RODAS mit Sängerin Corin Curschellas und Cellistin Barbara Gisler sowie Bahur Ghazis «Palmyra».

Mit ihrer Musik bereiste sie ganz Europa, die USA, Australien, Asien und Afrika. Im Jahr 2005 erhielt sie den Förderpreis des Kantons Zug und 2016 ein Stipendium für einen dreimonatigen Atelieraufenthalt in Kairo. 2018 erhielt sie mit dem Zuger Werkjahr den höchstdotierten Preis des Kantons. 2024 bereist sie die Schweiz gemeinsam mit Sina, Ralf Schlatter und Bänz Friedli. Und als wären all ihre künstlerischen Tätigkeiten nicht genug, unterrichtet Patricia Draeger auch an verschiedenen Musikschulen und der Hochschule für Musik in Luzern.

Patricia Draeger tritt um 11 Uhr im Kursaal in Arosa auf. Zudem auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» und am Samstagabend in «Songs und Gschichtä».

patriciadraeger.ch

Julia Steiner

Julia Steiner gilt als eines der grössten Talente der Schweizer Kleinkunst, und wir freuen uns, sie erstmals nach Arosa einladen zu dürfen. Die Vielseitige stand im Final der diesjährigen Poetry-Slam-Schweizermeisterschaft; «Warum du morgen noch leben könntest» heisst ihr Kabarett-Solo, das im Frühjahr 2023 den Förderpreis der Oltner Kabarett-Tage gewonnen hat und ein Jahr später auf die Bühnen der deutschsprachigen Schweiz gebracht wurde. Das Stück handelt autofiktiv von den Ambivalenzen des Lebens einer jungen Frau und zeigt dabei auf, wie nahe tiefste Trauer und höchste Euphorie beieinanderliegen.

Dabei kommen Themen wie psychische Erkrankungen, Ängste, Verlust, aber auch Feminismus, Gesellschaftskritik und Liebe vor. Julia Steiner komibiniert spartenübergreifend Elemente von Comedy, Poetry Slam, Kabarett, Musik und Theater; so spiegelt sie die Vielseitigkeit des Lebens – und stellt sie ganz nebenbei ihr vielfältiges Talent und breites Können unter Beweis.

Julia Steiner tritt um 13.30 Uhr im Kursaal Arosa. Zudem auch am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte».

julia-schreibt.ch

Manuel Diener und das Limmat Pocket Orchestra

2023 hatten Manuel Diener und das Limmat Quartet anlässlich des Limmattaler Klangtandems ein erstes Blinddate. Und … It was a match! Ein abendfüllendes Baby entstand und feierte im September 2024 in Würenlos Premiere: «So vil dänkt». Das Programm verbindet poetische und witzige Texte mit pointierter und gefühlvoll arrangierter Streichmusik zu einem dicht gewobenen fliegenden Klangteppich, der das Publikum in neue Gedankenwelten entführt.

Diener ist Slam-Poet, Podcastproduzent und Musiker. Er hat in Zürich Germanistik und Philosophie studiert. Mit dem Duo InterroBang gewann er mehrere Titel im Team-Poetry-Slam, zuletzt den Schweizermeistertitel 2024. Mit seiner Poetry-Pop-Band «Lasla Guzzi» hat er zwei EPs veröffentlicht. Das Limmat Quartet, für Arosa zum Limmat Pocket Orchestra geschrumpt, tourt seit 2021 durch die Schweiz. Die Profimusiker:innen Melina Murray, Desiree Albicker, Jonathan Hagos und Samuel Jasinski verblüffen mit einzigartigen Arrangements bekannter Songs – von «Herr der Ringe» bis «Star Wars», von Totoro bis Naruto, Pink Floyd bis Coldplay.

Manuel Diener und das Limmat Pocket Orchestra treten um 13.30 Uhr im Kursaal Arosa auf. Zudem auch am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte». 

Sebastian Steffen

Die Art und Weise, wie Sebastian Steffen das eigene Programm beschreibt, enthält schon den ganzen Steffen – der in seinen Texten mit Lakonik, Selbstironie und ureigenem Erzählsound fesselt:

«Lesung aus meinem im Verlag Der Gesunde Menschenversand erschienen Buch ‹I wett, i chönnt Französisch›, mit Gitarrenbegleitung. Die Gitarre spiele ich selber. Zwischendurch wird ein von mir selber komponiertes Lied eingestreut. Auch singen tue ich selber. Ja, ja, denn heutzutage muss man ja alles selber machen. Der Humor wird trocken sein. Manche bezeichnen ihn gar als bitterböse, doch dies zu beurteilen, überlasse ich dann doch lieber dem Publikum. Ach ja, die die Sprache meiner Erzählung ist angeblich getrieben, der Mündlichkeit angelehnt, aber auch sorgfältig tastend, der Humor brüchig; ausfällig die Trauer, spitzzüngig der Schmerz und tragend die Imagination. Ja, ja. Mein Motto frei nach Georg Kreisler: ‹Man nehme ein an sich grausiges Ereignis und übertreibe es masslos, sodass es seinen Schrecken verliert und grotesk wird.›»

Den jüngsten Wurf des Bieler Autors nannte die «NZZ am Sonntag» einen «grandiosen Rollenmonolog».

Sebastian Steffen tritt am Samstag um 13.30 Uhr im Kursaal Arosa auf. Zudem auch
am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte».

Rumpelstoff

Gruppen wie Rumpelstilz kann und soll man nicht kopieren. Aber man schwelgt ja doch gern zu Songs wie «D Rosmarie und i» und «Es Blatt im Wind». Das Dilemma löst die Tribute-Band Rumpelstoff mit Levi Bo (Gesang, Gitarre und Keyboard), Marc Gerber (Gitarre, Gesang) und Stefan Künzli (Saxofon, Gesang) mustergültig. Zum 50. Erscheinungstag der legendären LP «Vogeltuetter» würdigt das Trio die Songperlen von Rumpelstilz – und damit das genialische frühe Schaffen von Polo Hofer und Hanery Amman, indem es den Kern belässt, der Seele und Poesie der Lieder huldigt, diese aber auf ganz andere, ureigene Art interpretiert.

Die Idee einer Rumpelstilz-Tribute-Band entstand während der Recherchen zu Stefan Künzlis Buch «Schweizer Rock Pioniere» (Zytglogge). Der Autor, Musikredaktor und Musiker hat jahrelang mit Levi Bo bei den Bluesaholics gespielt. Die beiden bildeten auch ein Duo für Blues und Balladen. Mit Marc Gerber, der in der letzten Band von Polo Hofer mitwirkte, haben sie eine ideale musikalische Ergänzung gefunden.

Rumpelstoff spielt um 17.15 Uhr ein Konzert im 360° Panoramarestaurant Weisshorngipfel. Zu sehen und zu hören sind Rumpelstoff auch am Freitagabend in «Ds Beschte vom Beschte».

rumpelstoff.ch

Cinzia

Fiona Fiasco, Nyna Dubois, Any Sabadi und die Geschwister Defuns: Jungen Bündner Talentem eine Bühne zu bieten, hat am Mundartfestival Tradition. Auch Cinzia dürfte vom Rest der Schweiz demnächst entdeckt werden. Die klassisch ausgebildete Pianistin und Sängerin hat 2022 den Bachelor of Arts am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch abgeschlossen. Nebst klassischer Musik und revueartigen Songs im Cabaret-Stil singt Cinzia als Singer-Songwriterin eigene Lieder in Englisch und ihrer Muttersprache Rätoromanisch.

Ihre Alben «Impissamaints» und «In Movimaint» sind auf allen Plattformen verfügbar. Seit 2020 hat Cinzia in Scuol drei selbst geschriebene Musicals zu den Themen «Burlesque», «80s All Night Long» und «Cabaret» aufgeführt. 

Am Arosa Mundartfestival wird Cinzia ihre eigenen Kompositionen singen – just so, wie sie diese komponiert hat, nämlich sola am Klavier und für einmal ohne Band. Cinzia will sich In einem melancholischen Auftritt auf das intime Spiel zwischen Zuhörenden und Musikerin einlassen. Kurz vor Veröffentlichund des neuen Albums «20s in the 20s» wird sie zudem in Arosa einen der Songs erstmals live vorstellen, als kleine Welturaufführung.

Cinzia spielt um 20.30 Uhr ein Konzert im Kursaal Arosa. Zudem ist Cinzia auch am Donnerstag in der Live-Radiosendung und am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» zu sehen und zu hören.

cinzia.info

«Songs und Gschichtä»

Die Mundartsängerin Sina und die Autoren Bänz Friedli und Ralf Schlatter stehen seit Januar 2024 erstmals gemeinsam auf der Bühne: Für Sinas Album «Ziitsammläri» hatten sie zusammengefunden, nun gestalten sie einen feinsinnigen Abend zwischen Musik, Kabarett und Literatur, begleitet von Patricia Draeger, der Akkordeonistin, die einfach alles kann.

Gemeinsam entstand eine munter besinnliche, heiter nachdenkliche Auseinandersetzung mit den Themen Zeit, Vergänglichkeit und Erinnerung. Für eine buchstäblich einmalige Soirée hält das unerhörte Quartett die Zeit an, lässt es Perlen aus Sinas Repertoire neu funkeln, lässt es Geschichten lebendig werden – bald erzählerisch, bald komödiantisch. Eine Hommage an den Taumel zwischen Zukunftssorgen und Übermut, den wir Leben nennen.

Für dieses Herzensprojekt macht der künstlerische Leiter Bänz Friedli, der sonst nicht am «eigenen» Festival auftritt, eine Ausnahme: «Das Mundartfestival ist der stimmige und würdige Ort für die Dernière eines gemeinsamen Unterfangens, das uns alle überaus beglückt hat», sagt er. Ein letztes Mal also «Songs und Gschichtä», ein letztes Mal mit Gedanken und Musik die Zeit einen Abend stillstehen lassen …

«Songs und Gschichtä» sehen Sie um 21.15 Uhr im Kursaal Arosa. Sina, Ralf Schlatter und Patricia Draeger sind auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» zu hören. Ralf Schlatter bestreitet am Freitagmorgen den «Vogelspaziergang» und tritt am Nachmittag im Hotel Valsana auf, Patricia Draeger am Samstagmorgen mit Heinz Stalder im «Kursaal».

Sonntag, 6. Oktober

Tagespass Sonntag- CHF 65.00
gültig für alle Vorstellungen am Sonntag

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Marco Michel

CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles
Von und mit Marco Michel 

Das Theater mit Live-Musik erzählt vom Leben des Chlöisu Friedli, eines Pianisten, der in den 1970er-Jahren dem Blues Berndeutsch beibrachte. Neben ausgeprägter Lebenslust Musikleidenschaft war dessen Leben gezeichnet von Klinikaufenthalten, trotz oder wegen derer er seinen ureigenen Musikstil entwickelte. Das Stück gibt nicht bloss Chlöisus Biografie wieder, sondern setzt sich mit den Konstrukten «Wirklichkeit» und «Fantasie» auseinander – was auch Friedli aufgrund seiner psychischen Erkrankung tun musste. Und wie der Protagonist verliert das Publikum zuweilen den Boden, muss es sich neuen Halt suchen. Denn offenbar ist die Wirklichkeit nicht so verlässlich, wie sie scheint – und die Fantasie zentraler Bestandteil ihrer Erschaffung.

Der Berner Theater- und Filmschauspieler Marco Michel, der längere Zeit in Berlin verbrachte und heute in Poschiavo und Zürich lebt, hat dieses Ein-Personen-Stück über Jahre selbst erarbeitet. Nach Arosa kommt er damit nur Tage nach der Premiere, womit sich für Festivalleiter Bänz Friedli ein langjähriger Wunsch erfüllt. Das vorherige Projekt «Ein Kuss – Antionio Ligabue», welches die Lebensgeschichte eines italienisch-schweizerischen Malers erzählt, wurde 2018 in New York als «Best International One Man-Show» ausgezeichnet.

Marco Michel tritt um 11.00 Uhr im Kursaal Arosa auf.

marcomichel.com

Franz Hohler

Zu seinem achtzigsten Geburtstag luden wir ihn 2023 ans Mundartfestival – doch Franz Hohler musste aus gesundheitlichen Gründen passen. Welch Freude, dass es nun klappt! Mundart ist nur eine Facette seines Schaffens. Lassen wir ihn selbst erzählen: «Als ich mit acht Jahren zu schreiben anfing, war es für mich klar, dass ich das auf Hochdeutsch tat. Das war die Sprache, die in den Büchern stand. Als es mit dem Schreiben ernster wurde, war es immer noch klar, dass meine Kurzgeschichten und Erzählungen hochdeutsch geschrieben waren. Auch mein erstes Bühnenprogramm ‹pizzicato› war fast ausschliesslich hochdeutsch.

Die Mundart schlich sich erst nach und nach in meine Arbeit ein, und zwar, wenn es galt, die unmittelbare Umgebung anzusprechen: in meinen Kabarettprogrammen, später in den satirischen Radio- und Fernsehsendungen ‹Denkpause›, ‹übrigens …› und ‹Zytlupe›. Der Dialekt, den ich im ‹bärndütsche Gschichtli› parodierte, wurde zu einem wesentlichen Transporteur meiner Gedanken. Die Welt nach Hause zu bringen, war auch das Ziel meiner Mundartübersetzungen. Englische Songs und französische Chansons sollten nicht einfach angenehm fremd in unsern Ohren klingen, sondern Teil unseres hiesigen Lebens werden. Das konnte durchaus gefährlich werden, wenn etwa aus Boris Vians ‹déserteur› auf einmal ein ‹Dienschtverweigerer› wurde. Aber  Vergnügen sollte es natürlich auch machen. Und das wünsche ich Ihnen an meiner Sonntagsmatinée!»

Franz Hohler tritt um 13.00 Uhr im Kursaal Arosa auf. Zu sehen und zu hören ist Franz Hohler auch am Freitag in «Ds Beschte vom Beschte» und am Samstag im Live-Podcast, zusammen mit Lisa Christ.

franzhohler.ch

Festivalpass

Donnerstag bis Sonntag - CHF 210.00
gültig für alle Vorstellungen über alle Festivaltage des Arosa Mundartfestivals

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