Streetart in Lenzerheide: Strassenunterführung bei Talstation Rothorn erstrahlt in neuem Kleid
Fische, ein Taucher, der Froschkönig und eine kleine Frau Holle – Der Churer Graffiti-Künstler «BANE» schafft bei der Talstation Rothorn eine neue Themenwelt. Das 210 m² umfassende Kunstwerk wurde von der Lenzerheide Bergbahnen AG initiiert.
BANE verbindet mit seinem Werk zwei unterschiedliche (Berg-)Welten, welche Lenzerheide die natürliche Schönheit verleihen und charakteristisch für die Ferienregion sind. Auf der einen Seite haben wir den Heidsee, welcher durch den Taucher inmitten von Fischen dargestellt wird. Auf der anderen Seite haben wir eon kleines Mädchen (Frau Holle), welche mittels Zuckerdose die Bergwelt von Lenzerheide weiss überzuckert. Für den Übergang zwischen den beiden Welten bedient sich BANE erneut bei einem Kindermärchen (Froschkönig), obwohl dies eher zufällig entstand: «Streetart entsteht oft erst vor Ort. So habe ich auch erst beim sprayen auf Platz dem Frosch die Krone aufgesetzt», verrät BANE.
Das Erlebnis beginnt im Tal
Die Unterführung war der Lenzerheide Bergbahnen AG und der Gemeinde Vaz/Obervaz, welche das Projekt mitfinanziert hat, ein Dorn im Auge. Die Unterführung war mit der besprayten und abblätternden Bemalung einfach kein würdiger Einstieg für den Gast: «Das Erlebnis für den Gast beginnt bereits im Tal und die Unterführung ist als einziger Durchgang für die Fussgänger der erste Berührungspunkt» erklärt der CEO der Lenzerheide Bergbahnen AG Thomas Küng. Für die Bergbahnen war gleich klar, dass diese Fläche nicht für Werbezwecke genutzt wird, sondern der Kunst der nötige Raum gegeben werden soll.
Ein Projekt mit diversen Herausforderungen
In rund 40 Arbeitstagen wurde das Projekt von den fotorealistischen Graffitikünstlern Fabian Florin alias «BANE» und Cosimo «Cheone» Caiffa erstellt. Die Projektleitung hat Robert Dörre übernommen. In diesen 40 Arbeitstagen wurde das Team mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Neben der unsicheren Wetterlage machte den Künstlern auch die Architektur zu schaffen. Der Bogen beim Aufgang, die verschiedenen Perspektiven und vor allem die schlechten Lichtverhältnisse mussten berücksichtigt werden. «Ich hätte in der Unterführung gerne etwas anders gearbeitet, musste aber auf die vielen Detailarbeiten verzichten, weil das Auge diese in dem Licht schlicht nicht wahrnimmt», bedauert BANE.
BANE verbindet viel mit der Ferienregion Lenzerheide. Hier hat er als kleiner Junge Skifahren und Snowboarden gelernt. Heute pflegt er einen freundschaftlichen Kontakt zum lokalen Künstlerkollektiv NOA. Unter anderem deshalb besucht er die Ferienregion in regelmässigen Abständen: «Mit meinem Team Nominal durfte ich schon zwei Installationen im Zauberwald Lenzerheide realisieren. Für mich fühlen sich die Arbeiten in Lenzerheide immer etwas wie Ferien an», schwärmt BANE.