Bündner Rütli

Mehr Rechte, mehr Sicherheit und mehr Eigenständigkeit gegenüber der Obrigkeit: Das wünschte man sich im heutigen Graubünden im 15. Jahrhundert.

Darum bildeten sich drei Bündnisse: In der Surselva entstand der Graue Bund, im Raum Prättigau/Davos der Zehngerichtebund und im Engadin, Oberhalbstein, Avers und in der Bündner Herrschaft formierte sich der Gotteshausbund.Der Legende nach soll sich diese drei Bünde im Jahr 1471 miteinander verbunden haben – und zwar in Vazerol. Ähnliches taten der Sage nach zuvor schon die drei Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden: Auf dem Rütli am Vierwaldstättersee sollen sie die Schweizer Eidgenossenschaft begründet haben.Vazerol wird darum als «Bündner Rütli» bezeichnet. Mit der Vereinigung der drei Bünde soll 1471 der Freistaat der Drei Bünde ins Leben gerufen worden sein; der Vorgängerstaat des heutigen Graubündens. An dieses sagenhafte Ereignis erinnert in Chur ein Obelisk auf dem Vazerolplatz, in Vazerol selbst steht ein Gedenkstein.