Nachhaltige Pistenpräparation: Lenzerheide Bergbahnen nehmen Vorreiterrolle ein

16. April 2019
Das von der EU finanzierte Projekt «PROSNOW» will mittels neuartigen meteorologischen und klimatologischen Prognosen zur Optimierung des Schnee-Managements in Skigebieten beitragen. Als Partner des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos ist Lenzerheide das einzige Schweizer Skigebiet, welches in dieses internationale Forschungsprojekt involviert ist.
Kontaktdaten
Marc Schlüssel
Co-CEO
Lenzerheide Marketing und Support AG
Marketing, Kommunikation, Events, Sponsorings und Erlebnis-/Angebotsentwicklung

Wann muss wo wie viel beschneit werden? Wie lange reicht die produzierte Schneemenge aus? Oder wann soll aufgrund ungünstiger Witterung besser darauf verzichtet werden? Diese und weitere Fragen sollen in Zukunft mit Hilfe eines operationellen Managementtools beantwortet werden können mit dem Ziel, nachhaltiger im Bereich Schneemanagement und Skigebietsbetrieb wirtschaften zu können. Neben  ausländischen Bergbahnbetreibern wie beispielsweise Dolomiti Superski, Zugspitze oder Seefeld, ist Lenzerheide der einzige Schweizer Partner des Projekts «PROSNOW».

Da sich Lenzerheide in der Vergangenheit vermehrt mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzte, beispielsweise als erste Destination mit Schneehöhenmessungen arbeitete, wurde sie als Partnerin im Projekt «PROSNOW» ausgesucht. Als Teil davon liefert die Lenzerheide Bergbahnen AG sowohl Daten, welche für die Erstellung der Prognosen verwendet werden, als auch Inputs bezüglich relevanter Informationen für Skigebietsbetreiber.

Vorhersagen werden immer genauer
Bereits heute können mit Hilfe verschiedener Instrumente relativ genaue Angaben über kurz- oder mittelfristige Temperaturen gemacht werden. «Bei Niederschlagsmengen, Sonneneinstrahlung oder Windgeschwindigkeiten sieht das aber anders aus», sagt Samuel Lorez, Leiter Technik der Lenzerheide Bergbahnen AG. Hier vertraue man noch oft auf das «Bauchgefühl», weshalb man sich von den neuen Methoden von «PROSNOW» wichtige Weiterentwicklungen erhofft.

«Zukünftig können wir in der Lage sein, vorherzusagen, mit welcher Wahrscheinlichkeit es in einem Monat mehr als einen Meter Schnee gibt», erklärt Thomas Grünewald vom WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Durch das Managementtool von «PROSNOW» können aber auch kurzfristige Prognosen erstellt werden. Diese wiederum würden helfen, Entscheidungen über das Schliessen von Anlagen – beispielsweise bedingt durch starken Wind – effizienter treffen zu können.

Bilanz nach Wintersaison 2019/20
Seit Februar 2019 gibt es einen ersten Prototypen des «PROSNOW»-Analysetools. Mit diesem werden gegenwärtig die Modellrechnungen des letzten Jahres mit den effektiven Wetteraufzeichnungen verglichen. Damit kann gezeigt werden, inwiefern die Modelle der Realität entsprochen hätten. Die Weiterentwicklung des Protoypen soll voraussichtlich bis Herbst 2019 abgeschlossen sein, so dass dieser zum Start der nächsten Wintersaison für den tatsächlichen Betrieb eingesetzt werden kann.

Bewährt sich «PROSNOW» in Lenzerheide und weiteren Skigebieten in der Testsaison 2019/20, wird über eine allfällige kommerzielle Weiterführung entschieden. Die Lenzerheide Bergbahnen freuen sich, durch ihre Teilnahme am Projekt einen wichtigen Beitrag zum besseren Umgang mit Ressourcen wie Wasser und Energie leisten zu können.

Verfügbare Medienbilder

  • Schneeerzeuger in Lenzerheide
    15. April 2019 | © Johannes Fredheim
  • Schneeerzeuger in Lenzerheide
    15. April 2019 | © Johannes Fredheim